Behandlung freiliegender Zahnhälse (Rezessionsdeckung)
Als Hauptursache für freiliegende Zahnhälse (Rezession), insbesondere wenn sie lokalisiert auftreten, wird eine unangepasste Zahnputztechnik angesehen. Fördernd kommt hinzu, dass manche Zähne (z.B. Eckzähne) auf der Außenseite nur eine dünne Knochenschicht besitzen. Beides führt zu einem, teilweise mehrere Millimeter starkem Rückgang des Zahnfleisches an diesem Zahn.
Dieser Zustand sollte behandelt werden wenn dadurch eine Wurzelkaries gefördert, der Zahn sehr empfindlich reagiert oder die Ästhetik stark beeinträchtigt ist.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine teilweise oder auch vollständige "Wiederbedeckung" der freiliegenden Wurzeloberfläche erreicht werden, indem das vorhandene Zahnfleisch etwas gelöst und über die freie Zahnoberfläche gezogen wird (sog. Verschiebelappen). Zusätzlich wird ein medikamentöses Gel appliziert, welches eine gute Anheftung ermöglicht.
Zahnfleischbehandlung mit Laser
Der adjunktive Einsatz des Nd-YAG-Lasers hat im Vgl. zu rein konventionellen Parodontitisbehandlung folgende Vorteile:
- signifikant stärkere Keimreduktion in den Zahnfleischtaschen
- deutlich stärkere bindegewebige Regeneration des Zahnhalteapparates
- weniger Schmerzen nach der Behandlung
- geringere Nachblutungen
- weniger Schwellungen
- besserer Langzeiterfolg!
Ausführlichere im Menu-Punkt: LASERBEHANDLUNG.
Chirurgische Behandlung (Offene Kürettage)
Das Problem des Zahnarztes bei sehr tiefen Taschen ist, dass er nichts sieht. Außerdem sind manche Wurzelbereiche mit den Instrumenten von "oben" nicht erreichbar.
Daher muss hier unter Anästhesie das Zahnfleisch vorsichtig von den Wurzeln gelöst werden, um unter direkter Sicht die Wurzeloberflächen reinigen und glätten zu können. Danach wird es wieder an die Zähne angelegt und mit feinen Nähten verschlossen.
Es wird also nichts "weggeschnitten". Die Nähte werden nach 7-10 Tagen entfernt.
Der Vorteil dieser Methode ist, das man in Fällen von starken Knocheneinbrüchen mit modernen Methoden eine Neubildung von parodontalem Gewebe ( Knochen, Fasern und Zement) anregen kann.
Konkremententfernung (auch geschlossene Kürettage, deep scaling)
Nach abgeschlossener Vorbehandlung wird der Zahnstein und das entzündete Gewebe aus der Zahnfleischtasche entfernt. Dies geschieht unter Lokalanästhesie und mit Instrumenten, wie sie aus der professionellen Zahnreinigung bekannt sind.Hierbei wird das Zahnfleisch weder auf- noch weggeschnitten, sondern die Instrumente werden vorsichtig in die Tasche geführt und mit schabenden Bewegungen wird diese gesäubert.
Die Behandlung erfolgt in 2-4 Sitzungen, evt. unter Zuhilfenahme eines Lasers. Der Laser bewirkt, dass Bakterien, welche bereits in das Wurzelzement (welches man bei der Kürettage nicht entfernen darf) unschädlich gemacht werden. Gleiches gilt für das die Tasche begrenzende Zahnfleisch, wo er ebenfalls eine zusätzliche Keimreduktion bewirkt.
Die Behandlung ist normalerweise nicht oder nur gering belastend. Die behandelten Zähne können bei einzelnen Patienten lediglich für einige Tage auf Kaudruck und Temperatur empfindlich reagieren.Danach folgt eine Wartezeit von ca. 6-8 Wochen. Diese Zeit benötigt das Gewebe, um sich zu regenerieren.
Bei einem Teil der Patienten geschieht das so vollständig, dass keine weiteren Maßnahmen durchgeführt werden müssen.
Sollten bei dieser Kontrolle blutende Taschen von mehr als 5mm verblieben sein, sollten diese Wurzeln chirurgisch unter Sicht gereinigt werden.
Die Parodontalbehandlung
Eine systematische schonende Zahnfleischbehandlung ist der wichtigste Punkt einer gewissenhaften Zahnsanierung, weil der Erfolg jeglicher Behandlung langfristig nur dann gewährleistet ist, wenn Zahnfleisch und Knochen gesund bleiben.
Die Hauptursache für Zahnfleischentzündungen und die Lockerung von Zähnen ist im wesentlichen eine unzureichende Zahnpflege und Zahnsteinentfernung.
Die vorhandenen harten (Zahnstein) und weichen (Plaque) Beläge bewirken eine Verschiebung des bakteriellen Gleichgewichtes im Mund. Die Zahl der karies- und entzündungsfördernden Bakterien wird dadurch stark erhöht. Dies kann man mit einer Untersuchung der Keime und chemischer Parameter im Speichel feststellen.
Deshalb liegt der Hauptansatz unserer Behandlung in der (lebenslangen) Prophylaxe.
Oftmals verläuft die Parodontitis in Schüben. Es scheint, dass ungünstige Ernährung, exzessives Rauchen und Stress Ursachen für diese Schübe sind. Umgekehrt gilt es inzwischen als wissenschaftlich erwiesen, dass die Parodontitis das Risiko für koronare Herzerkrankungen und Frühgeburten erhöht.
Somit beginnt die Parodontalbehandlung unabdingbar mit einer professionellen Zahnreinigung. Im Rahmen dieser erhalten Sie außerdem Hinweise zur effizienteren Zahnpflege.
In einer Kontrollsitzung überprüfen wir an Hand eines sog. Mundhygienestatus ob es Ihnen möglich ist, diese Hinweise umzusetzen. Ggf. ist dieses mehrfach notwendig. Diese Maßnahmen allein bewirken oftmals schon eine deutliche Verbesserung der Entzündungssituation, z.B. Verringerung von Zahnfleischbluten, schlechtem Geschmack oder Mundgeruch.
An dieser Stelle wird durch eine Messung der Taschentiefen entschieden, ob eine weiterführende umfangreiche Behandlung notwendig ist.
Bei schweren und wiederkehrenden Formen der Erkrankung ist eine Analyse der in den Zahnfleischtaschen befindlichen Bakterien angezeigt, um ggf. zusätzlich medikamentös zu behandeln.
Diese, als Vorbehandlung bezeichneten Maßnahmen werden ergänzt durch die Anfertigung von Röntgenbildern. Sie geben Aufschluss über das Ausmaß des Knochenverlustes, in den Zahnfleischtaschen befindlichen Zahnstein (Konkremente), freiliegende Zahnwurzeln, unzureichende Wurzelfüllungen, versteckte Karies und Entzündungsprozesse sowie evt. verlagerte Weisheitszähne.
Auch Weisheitszähne können auf Grund der eingeschränkten Reinigungsmöglichkeit sog. Schmutzwinkelinfektionen fördern, die die gesamte Mundhöhle mit schädlichen Bakterien überschwemmen. Deshalb sollte deren Entfernung vor umfangreichen Behandlungen erwogen werden.
Außerdem müssen natürlich im Rahmen der Vorbehandlungen alle kariösen Stellen behandelt, defekte Kronen durch neue, vorerst provisorische Kronen ersetzt werden, sowie alle sonstigen Reizfaktoren wie überstehende Füllungen oder Überbelastung einzelner Zähne beseitigt werden.
Unsere Leistungen
Soziales Engagement: Zahnärzte ohne Grenzen
Dr. Thomas Riechert ist aktives Mitglied von Zahnärzte Ohne Grenzen. Dentists Without Limits Foundation (DWLF) ist eine Stiftung von europäischen Zahnärzten, deren Ziel es ist, aktive Hilfe in benachteiligten Regionen der Erde effizient und ohne bürokratische Hürden zu leisten.